Das Schulprogramm der Augustinus-Schule
5. Der Unterricht in seinen verschiedenen Ausprägungen
5.1. Konzept für die Schuleingangsphase
5.1.1. Gestaltung des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule
Die ersten Erfahrungen mit der Institution Schule prägen häufig die künftige Einstellung der Kinder zur Schule und zum Lernen
überhaupt. Das Kollegium der Augustinus-Schule ist bemüht, in enger Zusammenarbeit mit den im Schulbezirk ansässigen
Kindergärten den Übergang fließend zu gestalten und „die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen“. Gegenseitige
Kontaktaufnahmen unterschiedlichster Art ermöglichen und gewährleisten, dass die Schulanfänger ihnen vertraute Formen des
alltäglichen Lebens, Spielens und Arbeitens, der Bewegung und des Sports an der Schule vorfinden. Schon vor der Anmeldung
bzw. vor Schulantritt werden Möglichkeiten der Teilnahme am Schulleben angeboten:
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Im Rahmen von Festen, Feiern und Aktionen und besonders im Rahmen des "Gläsernen Schulvormittags" sind unsere
Schulneulinge bei Projekttagen, Schulfesten etc. herzlich willkommen.
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Alle Schulneulinge nehmen in Zusammenarbeit mit den Kindergärten darüber hinaus während eines Schnuppertages am
Unterricht der Klasse1 teil und erkunden den Pausenhof in der großen Pause mit allen Schülern/Innen der Schule.
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Bei Hospitationen von Lehrkräften im Kindergarten wird gegenseitiges Kennenlernen ermöglicht.
5.1.2. Grundsatzüberlegungen zur Gestaltung der Schuleingangsphase
Die Klassen 1 und 2 werden als Schuleingangsphase geführt. Zielsetzung der Schuleingangsphase ist es,
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alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrganges entsprechend dem Grad ihrer Entwicklung zu fördern;
•
jedes Kind individuell so zu fördern, dass es ohne Brüche in seinen geistigen und sozialen Fähigkeiten und Kompetenzen in
dem ihm bekannten Lernfeld die Schuleingangsphase in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen kann. Ein Bruch durch
einen möglichen Wechsel der Lerngruppe wird gemildert oder sogar vermieden, indem Kind, Klasse und Lehrkraft Zeiten
gegenseitiger Hospitation nutzen und sich so bereits im Vorfeld kennenlernen können.
An der Augustinus-Schule wird die Schuleingangsphase klassenaufsteigend und jahrgangsbezogen unterrichtet. Um den
Zielsetzungen entsprechen zu können und die individuelle Förderung des einzelnen Schülers / der einzelnen Schülerin zu
gewährleisten, hat die Schule dieses Förderkonzept für die Eingangsphase entwickelt.
5.1.3. Konzeptionelle Überlegungen zur individuellen Förderung
Offene Unterrichtsformen mit individualisierten Lernwegen sind geeignete Möglichkeiten, Kinder entsprechend ihrer jeweiligen
Lernausgangslage zu fördern. Die Lehrkräfte des ersten Schuljahres legen einen Arbeitsschwerpunkt des Anfangsunterrichtes so
an, dass Methoden des selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernens früh angebahnt werden. Ein Training in den
Grundkompetenzen des angeleiteten Lernens (z. B. aktives Zuhören; Gesprächsregeln, u.a.) fördert die Entwicklung der
Methodenkompetenz. Zusätzlich gibt es verbindlich das Prinzip der "Methode des Monats", das dazu führt, dass grundlegende
Methoden und Arbeitstechniken systematisch eingeführt, vertieft und geübt werden.
Die Entwicklung der Schulfähigkeit erfordert häufig ein angeleitetes Lernen in Kleingruppen und in Einzelbetreuung
(="Lernstudio"). Eine zeitweilige äußere Differenzierung ist unter Einbezug einer sozialpädagogischen Fachkraft möglich. Das
"Lernstudio" beinhaltet sowohl die binnendifferenzierende Förderung als auch die äußere Differenzierung der Kinder in
wechselnder Zusammensetzung (s. 5.1.6. Einbindung einer sozialpädagogischen Fachkraft).
5.1.4. Schuleingangsdiagnostik
Jede/r Schulanfänger/in der Schule wird in einem Kennenlerngespräch mit seinen/ihren Eltern gemeinsam individuell begrüßt. Im
Rahmen dieser Erstbegegnung werden durch spielerische Übungen Beobachtungen zu verschiedenen Bereichen der
Schulfähigkeit gemacht. Während des Kennenlernens können Hinweise der Kindertagesstätte (soweit das Einverständnis der
Erziehungsberechtigten dazu vorliegt) einbezogen werden. So erhält die Schule bereits im November des Jahres vor der
Einschulung Hinweise zu den sozialen Kompetenzen, der Sprache, der Wahrnehmung, der Motorik und den kognitiven
Fähigkeiten des/r Schulanfänger/in. Diese Hinweise werden in einer Informationssammlung dokumentiert. Die Eltern erhalten
Empfehlungen zur individuellen Unterstützung ihres Kindes. Dadurch soll die bestmögliche Entwicklung der Schulfähigkeit bereits
vor Eintritt in die Grundschule erreicht werden. Die Informationssammlung dient gleichzeitig den Lehrkräften im
Anfangsunterricht zur Erstorientierung. Wenn Kinder Lern- und Entwicklungsstörungen zeigen, kann über besondere
vorschulische Fördermaßnahmen beraten werden.
Zur weiteren Lernstands- und Förderdiagnostik stehen einheitliche und fachbezogene Beobachtungsbögen allen Lehrkräften der
Augustinus-Schule zur Verfügung
5.1.5. Unterstützungssysteme
Die durch eine Förderdiagnostik ermittelten Kompetenzen und Entwicklungsrückstände sind eng mit der Entwicklung von
individuell abgestimmten Arbeits- und Förderplänen zu verzahnen. Eine Unterstützung erfolgt durch eine/n Förderschullehrer/in
(vgl. 6.2. Förderkonzept)
5.1.6. Einbindung einer sozialpädagogischen Fachkraft
Sozialpädagogische Förderung unterstützt die Entwicklung der Schulfähigkeit der Kinder mit Entwicklungsrückständen. Die
sozialpädagogische Fachkraft wird als gleichberechtigtes Teammitglied der Schuleingangsphase in die Arbeit eingebunden. Die
Arbeitsschwerpunkte erstrecken sich auf die Förderdiagnostik und deren Umsetzung in den Bereichen sensorische Integration
(einschließlich Motorik), Sprache (insbesondere phonologische Bewusstheit), mathematische Vorläuferfähigkeiten, Grundlagen
mathematischer Bildung und die Entwicklung des Arbeits-, Sozial- und Spielverhaltens.
Die Entwicklung der Schulfähigkeit ist gemeinsame Aufgabe der Lehrkräfte und der sozialpädagogischen Fachkraft innerhalb der
Schuleingangsphase. In Absprache miteinander werden Förderdiagnosen durchgeführt, Förderpläne aufgestellt und umgesetzt.
Dazu wird die sozialpädagogische Fachkraft im Lernstudio sowohl im Team-Teaching als auch in äußerer Differenzierung tätig (vgl.
Das sozialpädagogische Förderkonzept).
5.1.7. Beratung von Eltern vor und in der Schuleingangsphase
Die Elternberatung beginnt mit dem Kennenlernen der Kinder an der Augustinus-Schule. Sie wird durch individuelle
Beratungsgespräche im Rahmen der Lernberatungstage kontinuierlich weitergeführt. (Siehe auch Schaubild unter 6.7.1.)
5.1.8 . Die Anmeldung im Überblick
5.2. Fächerübergreifender Unterricht
Die Ausbildungsordnung Grundschule legt fest, dass der Unterricht fächerübergreifend auszurichten ist. Dies bedeutet,
dass zu einem Thema in mehreren Lernbereichen gearbeitet wird, ohne die fachspezifischen Aspekte zu vernachlässigen.
Dadurch wird ein Thema aus verschiedenen Perspektiven bearbeitet und ein vielschichtiger Erkenntnis- und
Erfahrungsgewinn ermöglicht. Eine sinnvolle Kombination der Fächer und Lernbereiche ergibt sich aus dem Thema. Die
jeweilige Jahresarbeitsplanung berücksichtigt - wo sinnvoll und möglich - diese Vernetzung. Die unterschiedlichen Zugänge
der Schüler/innen zu einem Thema werden somit berücksichtigt. Statt bruchstückhaft zu unterrichten, werden
Sinnzusammenhänge gewahrt und ermöglicht. Soziales Lernen und offenes Miteinander werden gefördert. Der
fächerübergreifende Unterricht kann Schüler/innen motivieren, ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnisse
einzubringen, ihr Neugierverhalten fördern und zu differenziertem Arbeiten führen.
5.3. Projekte und Projektunterricht
Neben dem Lernen im Klassenverband bei Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit messen die Richtlinien dem Zusammenleben
und Miteinanderlernen im klassen- und jahrgangsübergreifenden Unterricht mit seinen vielfältigen sozialen Erfahrungen
besondere Bedeutung zu.
„Es ist Aufgabe der Grundschule, die Fähigkeiten, Interessen und Neigungen der Kinder aufzugreifen und sie mit den
Anforderungen fachlichen und fächer-übergreifenden Lernens zu verbinden.“ (Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule
in NRW S. 12).
Deshalb soll jedem Kind im Laufe der Grundschulzeit die Möglichkeit geboten werden, an Projekten, d. h. komplexen
Unterrichtsvorhaben, die thematisch der Lebenswirklichkeit der Kinder entnommen sind, mitzuwirken. Hierbei dürfen die
Kinder sich selber mit ihrem Können einbringen und selbstbestimmt lernen. Dadurch können sie in ihrem Selbstbewusstsein
gestärkt werden und ein Gefühl der Eigenverantwortung entwickeln. Den Lehrkräften bieten Projekte die Möglichkeit,
exemplarisch ein Thema von vielen Seiten durchleuchtet und ausgestaltet sowie unter Einbeziehung mög-lichst vieler Sinne,
lustbetont an die Kinder heranzutragen. Die Aussicht auf das Anfertigen und möglicherweise „In-Besitz-Nehmen“ eines
Produktes wirkt auf die Kinder stark motivierend. Durch die Präsentation von Schülerarbeiten an außerschulischen Orten bzw.
Präsentationszeiten am Nachmittag kann eine weitere Öffnung von Schule erreicht werden. Auch werden die Eltern hierbei
intensiv am Schulleben beteiligt. Mit der Arbeit an kleineren, teilweise fächerübergreifenden Vorhaben werden die
Schüler/innen im Klassenverband bekannt gemacht (z. B. beim Gestalten eines Theaterstückes oder eines Klassenfestes).
An größeren Vorhaben könnte ggf. die ganze Schule beteiligt werden. Solche Projekte, an denen alle Kinder und Lehrer/innen
der Schule teilnehmen, stärken in den Kindern das Bewusstsein schulischer Gemeinschaft. Da der zeitliche und finanzielle
Aufwand eines Schulprojektes erheblich sein kann, sind umfangreichere Vorhaben einmal im Schuljahr durchführbar.
Dazwischen können kleinere gemeinsame Veranstaltungen (z. B. ein Krippenspiel, die Ausgestaltung eines gemeinschaftlich
genutzten Raumes, das Feiern einzelner Feste des Jahreskreises usw.) das Schulleben bereichern und den Erfahrungsbereich
der Kinder erweitern.
Projektunterricht soll als eine Unterrichtsform neben anderen in den Unterricht jeder Klasse eingebunden werden.
5.4. Fachlehrpläne
Grundlage für die Aufstellung von Bildungsplänen sind die Richtlinien und Lehrpläne der Grundschule in der jeweils aktuellen
Fassung. Daraus ergibt sich der Auftrag, die Inhalte und Ziele des Unterrichts so zu strukturieren, dass ihre Erarbeitung im Ablauf
eines Schuljahres möglich ist. Die Lehrerinnen und Lehrer der Augustinus-Schule unterrichten nach der Einführung der neuen
kompetenzorientierten Richtlinien und Lehrplänen von 2008 nach den schulintern erarbeiteten Arbeitsplänen in allen Fächern.
Alle Arbeitspläne sind auf der Schulhomepage veröffentlicht und in sogenannten Lotusdiagrammen dargestellt. Aus diesem
Diagramm wird eine geplante Verteilung der Unterrichtsinhalte und Kompetenzerwartungen im Jahresverlauf ersichtlich. Im
Schuljahr 2017/18 beginnt die Arbeit an Jahresarbeitsplänen, die in ihrer Übersicht mögliche Verknüpfung der einzelnen Fächer
vereinfachen, beim Wechsel einer Lehrkraft einen schnellen Blick über den Stand der Klasse / Jahrgangsstufe erlauben und
Planungsübersicht über Themen und Zeiträume geben. Diese Jahresarbeitspläne werden zunächst für die Fächer Deutsch/
Sachunterricht in allen Jahrgängen erstellt, erprobt und evaluiert. Geplant ist die Erweiterung dieser Arbeit auch auf die weiteren
Fächer der Grundschule.
5.5. Begegnung mit Sprachen
Grundschulkinder begegnen vor und während ihrer Schulzeit auf vielfältige Weise anderen Sprachen. Englisch als häufige
Begegnungssprache im Alltag, z.B. durch Einflüsse aus Musik, Werbung, Technik oder Anglizismen, ist Bestandteil der Stundentafel
und wird ab dem zweiten Halbjahr des ersten Schuljahres unterrichtet. Darüber hinaus ist das Zusammenleben vielfältiger
Nationalitäten durch Migration und Zuzug eine Lebenswirklichkeit, die unumgänglich den Kontakt zu unterschiedlichsten
Sprachen und Kulturen beinhaltet. Die Zukunft für unsere Kinder wird zunehmend international. Somit kann durch die Begegnung
mit Sprachen in der Grundschule sowohl die Sprachkompetenz gefördert werden, vor allem aber eine interkulturelle Kompetenz
beeinflusst werden, die Brücken durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Sprachen baut.
5.5.1. Aufgaben und Ziele
Die Begegnung mit Sprachen
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hilft Ängste vor dem Fremden oder Andersartigen zu überwinden und erzieht zum gegenseitigen Verstehen.
•
erschließt den Kindern Möglichkeiten sprachlicher und interkultureller Kommunikation.
•
weckt Interesse an Sprache und Freude am Umgang mit ihnen und macht die prinzipielle Gleichwertigkeit der Sprachen
bewusst.
•
trägt dazu bei, dass Kinder die Erscheinungsformen ihrer eigenen Muttersprache besser erkennen und differenzierter
mit ihr umgehen.
•
lässt Kinder im Spiel und im sozialen Kontakt ihre erweiterten Möglichkeiten der Kommunikation und des Untersuchens
von Sprache erfahren.
Die Erweiterung sprachlicher und kultureller Erfahrungen soll bei den Kindern Selbst- und Welterkenntnis anbahnen, sie
schrittweise zu selbstständigem und verantwortungsbewusstem Handeln hinführen und Haltungen aufbauen helfen, die für die
Persönlichkeitsentwicklung und die mündige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erforderlich sind.
5.5.2. Wege der Begegnung mit Sprache
Auch bei der Begegnung mit Sprache knüpfen wir an die Erfahrungen und Interessen der Kinder an und lernen in Situationen,
die für die Kinder Bedeutung haben. Im Mittelpunkt steht das Kind in seiner Beziehung zu Sprachen, nicht der systematische
Erwerb fremdsprachlicher Kompetenzen. "Begegnung mit Sprachen" ist kein eigenständiges Fach. Grundsätzlich lässt jedes Fach
die Begegnung mit Sprachen zu. In Liedern, Reimen oder Spielen werden interkulturelle Besonderheiten, aber auch
Gemeinsamkeiten themati-siert. Kinder werden ermutigt, sich im Umgang mit Sprachen zu erproben, die eigene Sprache auf
neue Weise zu betrachten und dabei Unterschiede und Sprachverwandtschaften zu erforschen und auch fremde Schriften zu
entdecken.
5.6. Offene Unterrichtsformen
Es gibt in der Literatur keine eindeutige Definition des Begriffes „Offener Unterricht“. Offener Unterricht war und ist einer
dauernden Veränderung unterworfen und daher selbst ein sehr offenes Konzept. Der offene Unterricht ist keine Unterrichtsform,
sondern ein pädagogisches Konzept, das vom Idealfall des selbstgesteuerten Lernens ausgeht. Die Öffnung von Unterricht ist eine
pädagogische Grundeinstellung, eine Grundhaltung dem Unterricht gegenüber.
Der offene Unterricht möchte den Schülern/innen keine fertig verpackten Informationen liefern, sondern will sie dazu auffordern,
ihre Lernumwelt mit zu gestalten. Wichtig ist dem offenen Unterricht die Weckung und Stärkung selbststeuernder und kreativer
Kräfte im Kind.
Somit bahnen wir durch die offenen Unterrichtsformen das Erreichen folgender Ziele an:
- Erziehung zum Gebrauch der Wahlfreiheit
- selbstgesteuerter Zuwachs von Fertigkeiten, Wissen und Können
- selbstgesteuertes Sozial-, Arbeits- und Leistungsverhalten
- Ermöglichung eigenverantwortlichen Handelns
- Stärkung des Selbstvertrauens und der Persönlichkeitsbildung
Lernformen, die eine Öffnung des Unterrichtes besonders gut ermöglichen und die bei uns an der Augustinus-Schule bereits
praktiziert werden, sind:
- Freiarbeit
- Tagesplanarbeit
- Wochenplanarbeit
- Stationenlernen
- Werkstattarbeit
- Projektarbeit
Diese Lernformen beinhalten vor allem das Merkmal des organisatorisch und methodisch offenen Unterrichts. Das bedeutet,
die Schülerinnen und Schüler können je nach genutzter Lernform die Arbeit, die Arbeitszeit, das Arbeitstempo und die
Arbeitspartner selbst wählen. Auch können sie zwischen verschiedenen Lernwegen wählen. An unserer Schule werden die
oben genannten Formen in unterschiedlicher Ausprägung praktiziert. Um eine weitere Öffnung des Unterrichts erreichen zu
können, sind folgende Voraussetzungen nötig:
- eine gute personelle Besetzung
- eine differenziertere räumliche Ausstattung
- eine zur Öffnung von Unterricht passende materielle Ausstattung
5.7. Medienecken und das Selbstlernzentrum „Ausguck“
„Die Einbeziehung der Neuen Medien in die Schule soll mit dazu beitragen, Formen des selbst gesteuerten Lernens, neue
Möglichkeiten der Wahrnehmung, der Informationsgewinnung und –verarbeitung und Formen der Selbstkontrolle zu entwickeln
und zu praktizieren.“ (ebd., S. 137)
Demgegenüber sind auch kritische Stimmen zur Computernutzung zu berück-sichtigen. Der Computer und seine Programme
sind kein Allheilmittel für besseres Lernen. Ein reflektierter und anforderungsangepasster Einsatz ist demnach Ziel des Unterrichts
an unserer Schule.
An der Augustinus-Schule wird der PC in diesem Sinne für vielfältige Lernaufgaben eingesetzt. Übungssoftware zu verschiedenen
Lernbereichen (Deutsch, Mathematik und Sachunterricht) ist vorhanden. In den Medienecken jeder Klasse und im
Selbstlernzentrum „Ausguck“ stehen den Kindern Computer zur Verfügung. Alle Computer sind vernetzt und können das Internet
als Informations- und Kommunikationsquelle nutzen. Durch die Inanspruchnahme der Angebote des Medienzentrums für den
Kreis Coesfeld (EDMOND) ist es möglich, unterschiedliche Videofilme an jedem entsprechend leistungsfähigen Einzelrechner
zu betrachten und damit zu lernen. In den Räumen des Selbstlernzentrums „Ausguck“ befinden sich zehn multimedia- und
internetfähige Rechner, ein kleiner Arbeitsraum sowie eine Bücherei mit kindgerechten Sachbüchern und Lexika. Neue und „alte“
Medien stehen den Kindern direkt nebeneinander zur Verfügung, um Informationen, die für den Unterricht und darüber hinaus
benötigt werden, möglichst selbstständig und rasch zu beschaffen. Dazu erlernen die Kinder Techniken der
Informationsgewinnung, die ihnen die Fähigkeit vermitteln sollen, durch das Verständnis von Texten Aspekte ihrer Welt besser
zu verstehen und die erworbene Information für das eigenständige Nachdenken und Handeln zu nutzen. Auch die Wahl des
Mediums - Computer oder Buch - wird zum Gegenstand des Schülerhandelns. Kinder erleben, dass Informationen aus Büchern
schneller und anschaulicher zur Verfügung stehen können, als solche aus dem Internet. Demgegenüber bietet das Internet
bequeme Recherchemöglichkeiten in einer riesigen Bandbreite und Aktualität.